Kurzinfo
- Typ: Pfennig nach Schwarzburger Art
- Datierung: 1378–1388
- Prägeort: vermutlich Langenzenn
- Münzherr: Burggraf Friedrich V.
Beschreibung Vorderseite
Königskopf in einem Reif, Umschrift mit Kreuz über dem Kopf oben, am unteren Rand des Reifs wendet sich der Kopf einer Bracke (Jagdhund) mit geöffnetem Maul nach links.
Die Umschrift lässt sich als Teil der üblichen lateinischen Zueignung der Münzen zu Friedrich, dem Burggrafen von Nürnberg deuten: BURGGRAVII. (= des Burggrafen).
Beschreibung Rückseite
Löwe als Wappen des Burggrafen von Nürnberg, um den ein Sechspass gelegt wurde. Vermutlich durch einen Doppelschlag, mit dem eine schwache Prägung ausgeglichen werden sollte, ist er verrutscht und zeigt sich nur mit 4 Bögen, dafür oben doppelt. Der Burggrafenlöwe von Nürnberg ist aber gut zu erkennen.
Infotext
Ein Pfennig nach Schwarzburger Art lässt sich daran erkennen, dass er auf der Rückseite ein Wappen eingeprägt hat. Die Vorderseite zeigt wie bei anderen Pfennigen ein Porträt in stilisierter Form. Der Schrötling ist bereits rund ausgebildet und relativ breit.
Es gibt diesen Typ seit 1373, als der Würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg in einer Münzreform das Aussehen des Pfennigs erneuerte. Man nennt diesen Pfennigtyp deshalb „2. Würzburger Schlag“ oder eben „nach Schwarzburger Art“. Diese Pfennige waren in Franken weit verbreitet. Die Prägung erfolgte mit freiem Hammerschlag: Der Unterstempel wurde in einen Holzblock eingelassen, darauf kam der Schrötling, der Oberstempel wurde aufgesetzt und das Münzbild mit einem kräftigen Hammerschlag eingeprägt.
Warum spricht man von „Heller und Pfennig“? Die verbreitetste Münze war im 14. Jh. der Heller, dessen Wert zunächst dem eines halben Pfennigs entsprach. Die Redensart „etwas auf Heller und Pfennig bezahlen“, also bis auf den letzten Rest, erinnert heute noch daran, dass diese beiden Münzen zu den kleinsten im Umlauf gehörten. Pfennige waren aus Silber und wogen immer unter 1g, durch Gebrauch, Abrieb und Manipulationen oft sogar noch weniger.
Quelle: Freiherr Friedrich von Schrötter: Brandenburgisch-Fränkisches Münzwesen, Halle 1927, Nr. 66