Historisches Museum Cadolzburg

Kurzinfo

  • Typ: Einseitiger Pfennig mit Vierschlag
  • Datierung: 1390–1397
  • Münzherr: Burggraf Friedrich V.

 

Beschreibung Vorderseite

Auf dem durch Vierschlag hergestellten Karo der Mitte befinden sich links das zollerische Familienwappen (schwarz-weiß geviert) und rechts das des Bamberger Bischofs Lambert von Brunn: ein aufgerichteter Löwe mit silbernem Schrägbalken. Darüber ist in gotischer Majuskel der Buchstabe E eingeprägt. Das E könnte den Prägeort Erlangen andeuten – dieser läge immerhin auf der Hälfte der Strecke zwischen den beiden Beteiligten – oder ein Münzmeisterzeichen sein.

Beschreibung Rückseite

leer

 

Infotext

Was hat der Bamberger Bischof mit den Cadolzburger Münzen zu tun?

In Franken wurden die Pfennige seit dem späten 14. Jahrhundert häufig nur einseitig geprägt, im „fränkischen Typus“. Das sparte Prägezeit und den Unterstempel, außerdem vereinfachte es den Prägeprozess. Gleichzeitig verschlechterten die Münzherren in dieser Zeit die Qualität durch Verminderung des Feinsilberanteils. Die Menschen waren unsicher, ob eine Münze „von echtem Schrot und Korn“ war. Mit Schrot bezeichnet man das Gesamtgewicht einer Münze, mit Korn das Feingewicht, also den Edelmetallanteil einer Münze.

Lambert von Brunn war vor seiner Zeit als Bamberger Bischof bereits Bischof von Brixen, Speyer und Straßburg gewesen sowie als Diplomat und Finanzberater der beiden Kaiser Karl IV. und Wenzel ein bedeutender Mann. Durch Allianzen mit anderen Münzherren der Nachbarschaft bemühte er sich, die Akzeptanz seiner Prägungen in anderen süddeutschen Landesteilen zu verbessern. So gibt es Konventionsmünzen mit den Nürnbergern, den Würzburgern und – wie hier – mit den Zollern.

Lambert von Brunn ist in Nürnberg als Gründer des Kartäuserklosters bekannt, auf dessen Grund heute das Germanische Nationalmuseum steht.