Historisches Museum Cadolzburg

Kurzinfo

  • Typ: Einseitiger Pfennig
  • Datierung: 1397–1404
  • Münzherr: Burggraf Johann III. und Burggraf Friedrich VI.
  • Gewicht: 0,31 g

 

Beschreibung Vorderseite

Mittig ist der Zollernschild zu sehen, links und rechts davon jeweils drei Punkte. Darum verläuft ein Kreis.

 

Beschreibung Rückseite

leer (leichter Durchdruck der Vorderseite)

 

Infotext

Das Zollernwappen: Einfach, aber genial!

Das Zollernwappen zeigt einen geviertelten Schild mit Feldern in Schwarz und Weiß, dadurch erinnert es an ein stark vereinfachtes Schachbrett.

Schlichtheit ist bei Wappen meistens etwas Gutes. Dadurch ist das Wappen auch auf größere Entfernungen gut erkennbar und bleibt auch in Allianzwappen gut erkennbar. Häufig ist die Schlichtheit auch ein Zeichen für besonders alte Wappen: Je mehr Wappen geschaffen werden, desto komplexer und kleinteiliger werden sie, um sich von den bereits bestehenden zu unterscheiden.  Zusammen mit der Familie hat sich ihr Wappen verbreitet, so ist es in fränkischen Ortschaften überall zu finden, beispielsweise an Kirchen, Rathäusern, Stadtmauern und Schlössern.

Johann III. und Friedrich VI. erbten 1397 als älteste Söhne beim Rücktritt ihres Vaters, Friedrich V., jeweils einen Teil des Zollerngebiets in Franken. Diese Teilung hatte der Vater in der Dispositio Fridriciana bereits 1385 festgelegt. Bis 1403 regierten sie gemeinsam und auch von 1404 bis 1412 ließen sie häufig gemeinsam Münzen prägen.

Als Prägeorte kommen Langenzenn, Neustadt a. d. Aisch und Bayreuth infrage.

Seit 1396 wurden in Franken „weiße“ einseitige Pfennige mit hohem Silberanteil wie dieser produziert. Denn es war dazu gekommen, dass die Pfennige in sehr unterschiedlicher Qualität hergestellt wurden, wodurch ihre Kaufkraft sank. Durch die Zugabe von viel Kupfer bekamen manche ein eher schwärzliches Aussehen. So entstand der „Heller“, eigentlich eine Silbermünze aus Hall/Schwaben durch Beigabe von so viel Kupfer, dass er allmählich zur Kupfermünze im Wert von höchstens einem halben Pfennig herabsank. Durch die Münzverbesserungen in Franken Ende des 14. Jahrhunderts waren die hier geprägten Pfennige vertrauenswürdiger hinsichtlich eines hohen Silbergehalts.