Historisches Museum Cadolzburg

Kurzinfo

  • Typ: Einseitiger Pfennig
  • Datierung: 1434–1437
  • Prägeort: Neustadt an der Aisch
  • Münzherr: Markgraf Friedrich I.
  • Gewicht: 0,36 g

 

 

Beschreibung Vorderseite

Zollernwappen links, Wappen des Bischofs von Bamberg rechts (aufstrebender Löwe mit doppeltem Schwanz, durchkreuzt von einem Schrägbalken). Ein F (für Friedrich) über den Wappenschildern; unten eine kleine fünfblättrige Blüte. Die Wappen sind von einem auf der Spitze stehenden Quadrat umrahmt.

Beschreibung Rückseite

leer (Durchdruck der Wappen)

 

 

Was ist ein Münzverein?

Schließen sich verschiedene Münzherren (Inhaber des Münzrechts) zusammen, um einen gemeinsamen Münzfuß (festgelegter Anteil des Edelmetalls in einer Münze) zu bestimmen, spricht man von einem Münzverein. Durch den einheitlichen Münzfuß wird der Handel erleichtert, da die entsprechenden Münzen in einem größeren Gebiet akzeptiert werden. Münzvereine sind seit dem 14. Jahrhundert etabliert und ihre Bedingungen werden meist in einem Münzvertrag vereinbart.

Weitere Informationen zur Münze

Am 18. April 1417 war Friedrich von Zollern auf dem Konzil von Konstanz offiziell mit der Kurwürde belehnt worden. Er gehörte damit zu den sieben ranghöchsten Fürsten des Reiches, die das Recht hatten den römisch-deutschen König zu wählen.

1434 schloss er mit dem Bamberger Bischof Anton von Rotenhan (1431-1459), dem Würzburger Bischof Johann II. von Brunn (1411-1414) und dem Pfalzgrafen Johann von Bayern-Landshut (1410-1443) einen Vertrag über einen Münzverein ab. Die daraus entstandenen gemeinsamen Schillinge und Pfennige zählen zu den ältesten fränkischen Konventionsmünzen (also Gemeinschaftsprägungen). Der bayerische Pfalzgraf scheint sich aus dem Vertrag später aber zurückgezogen zu haben, denn auf den erhaltenen Münzen dieser Vereinigung sind nur die Wappen der drei Erstgenannten zu finden.  Man einigte sich, auf den großen Münzen alle 4 Wappen, auf den mittleren drei und auf den kleinen Münzen nur 2 der beteiligten Wappen anzubringen. Dieser kleine Pfennig zeigt deswegen neben dem Zollernwappen nur das Wappen des Bamberger Bischofs, der in der betreffenden Zeit Anton von Rotenhan war. Das Blümchen unter dem Wappen ist nur eine Zierde. Die ursprüngliche Burg der Rotenhan bei Ebern wurde bereits um 1323 zerstört und ist heute ein beliebter Ausflugsort in den Haßbergen. Der Familienstammsitz ist seitdem der Eyrichshof bei Ebern.