Kurzinfo
- Typ: Einseitiger Pfennig nach fränkischer Art
- Datierung: 1404–1420
- Prägeort: Neustadt a. d. Aisch
- Münzherr: Burggraf Johann III.
- Gewicht: 0,48g
Beschreibung Vorderseite
Zollernschild, umgeben von den Buchstaben N, I und F/J/Z(?) in gotischer Majuskelschrift, 2 Punkte links und rechts vom oberen Buchstaben, 3 Punkte unter dem Wappen. Eingeprägter Kreis um Wappen und Punkte.
Beschreibung Rückseite
leer
Infotext
Johann III. und Friedrich VI. regierten die fränkischen Zollerngebiete nach dem Tod des Vaters zunächst gemeinschaftlich und prägten gemeinsame Münzen. Ab 1404 teilten sie das ererbte Land nach der Vorgabe des Vaters in einen „obergebirgischen“ Teil rund um Bayreuth und die Plassenburg in Kulmbach und den „untergebirgischen Teil“ um Cadolzburg und Ansbach. Neustadt an der Aisch gehörte zum Erbe Johanns. Er prägte von 1404 bis zu seinem Tod 1420 dort eigene Münzen.
Johann als der Erstgeborene erhielt den wertvolleren Landesteil, der mit dem Fichtelgebirge als Quelle der für die Münzprägung wichtigen Silber- und Goldvorkommen ausgestattet war. Er wurde aber auch früh für die Ziele der Familienpolitik eingespannt und bereits als 2jähriger zur Festigung der dynastischen Verbindung zum Kaiserhaus mit einer der Töchter Karls IV. verlobt und später durch die Heirat mit einer anderen Tochter Schwiegersohn Kaiser Karls IV. und Schwager der nächsten Kaiser Wenzel und Sigismund. Johann prägte einseitige Pfennige nach fränkischem Schlag und sehr seltene Goldgulden in seiner Münzstätte Neustadt/Aisch.
Die Buchstaben auf der Münze bedeuten vermutlich N: Neustadt, J: Johann, 3. Buchstabe (I; J oder Z) unklar. Auch die Bedeutung der Punkte ist ungewiss. Es könnte sich um Hinweise auf Familiäres, Religiöses, einen Münzmeister oder einfach nur Dekoration handeln.